Ebbe heißt, dass das Wasser abläuft. Sie endet mit dem Niedrigwasser (NW), dem Stand mit der geringsten Wasserhöhe.
Flut dagegen bedeutet, das Wasser läuft auf. Eine Flut- bzw. Ebbephase dauert im Schnitt 6 Stunden und 13 Minuten.
Da wir zwei Mal am Tag Ebbe und zwei Mal am Tag Flut haben, kommen wir auf innerhalb von 24 Stunden zu einer Zeitverzögerung von durchschnittlich 52 Minuten.
Die genauen Hochwasserzeiten werden auf der Internetseite des BSH (Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie) bekannt gegeben.
Für Tossens und Eckwarderhörne gelten die Zeiten von „Wilhelmshaven-Alter Vorhafen“. Für Burhave gelten die Zeiten von „Bremerhaven – Alter Leuchtturm“ minus 23 Minuten der dort angegebenen Zeit. Das ist in etwa 10 Minuten später als in Wilhelmshaven.
Der Unterschied zwischen Niedrig- und Hochwasser beträgt im Wattenmeer vor Butjadingen 3,80 m. Am Strand kann man bei Hochwasser noch stehen, doch nur wenige 100 Meter weiter haben wir schon einen Wasserstand von 2,90 m.
Ebbe und Flut entstehen durch den Mond. Aber auch die Mondphasen spielen eine Rolle. Zum Beispiel haben wir in den Tagen nach Vollmond höhere Hochwasserstände und niedrigere Niedrigwasserstände. Wir sprechen dann von Springflut. Dabei läuft das Wasser schneller auf als in den anderen Tagen mit mittlerer Tide.
Wer eine Wattwanderung machen möchte, informiert sich immer tagesaktuell auf den Seiten des BSH über den vorhergesagten Wasserstand. Denn auch Windrichtung – und Stärke spielen eine Rolle und das Wasser kann wesentlich schneller und höher als gewöhnlich auflaufen.
Wir raten davon ab, ohne Ortskenntnisse und detaillierte Kenntnisse vom Gezeitenverlauf in das Watt zu gehen. Es ist lebensgefährlich! Zahlreiche Rettungseinsätze können dies belegen.
Ein besonderes Kapitel ist der Verlauf einer Gezeit, die langsam einsetzt und dann an Dynamik gewinnt.